Trio Interkontinental 02.09.2011

 

Trio Interkontinental – zentralasiatische Töne im Freilichtmuseum Ballenberg

In rund einer einstündigen, mehrteiligen Komposition, in der sich die formale Strenge des zentralasiatischen Shashmaqam mit der improvisatorischen Freiheit des zeitgenössischen Jazz verband, nahm das Trio Interkontinental im Freilichtmuseum Ballenberg seine Gäste mit auf eine Expedition durch den zentralasiatischen Raum.

Die Kulturelle Vereinigung Brienz und Umgebung lud zum Konzert mit dem Trio Interkontinental ein.

Gespannt und konzentriert lauschte das Publikum den Akteuren auf der Bühne, als diese die ersten Klänge des neuen Programms „silk road suite“ anstimmten. „Ayan – The Vision“ gespielt auf der Temir-Komuz (Maultrommel) stellte den Beginn einer musikalischen Reise quer durch Zentralasien dar. Martin Schumacher (Klarinetten, Maultrommel, Komposition) erklärte dann auch vor jedem neu gespielten Stück dessen Bedeutung. „Ayan – The Vision“ vor jeder Reise hat man zuerst die Vision, wie die Reise aussehen soll. Meist beginnt die Reise auf einer langen Strasse „Jol – The Road“,  sucht sich Wege über reissende Flüsse, die durch die Schneeschmelze stark angestiegen und kaum passierbar sind „Darya-The River“ oder durchquert heisse unendlich lange Wüsten und hohe kaum bezwingbare Berge. Das Publikum erlebte auf der Reise einen richtigen Sturm in den hohen Bergen Zentralasiens „Borron – The Storm“ Abduvali Ikramov liess es mit seinem Solo auf den Trommeln so richtig stürmen und krachen, was ihm von den Zuschauern viel Applaus einbrachte. Jusup Aisaev (Kniegeige, Langhalslaute, Maultrommel) liess es dann auch noch schneien „Kar – The Snow“. Die musikalische Reise durch Zentralasien endete in einer Stadt „Shaar –The Town“ und während „Tün – The Night“ dachte das Publikum noch einmal an die interessante Reise zurück. Die drei Musiker wurden mit viel Applaus honoriert und sie gaben den Dank mit drei Zugaben aus ihrem letzten Album zurück.

Martin Schumacher (Schweiz) und Jusup Aisaev (Kirgistan) gründeten im Sommer 2000 das Duo Interkontinental. Nach mehreren Tourneen in Kirgistan und in der Schweiz lernten sie im April 2004 an einem Festival in der kirgisischen Hauptstadt Bishkek den tadschikischen Perkussionisten Abduvali Ikramov kennen und luden in spontan mit auf die Bühne ein: das Trio Interkontinental war geboren!

http://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/113702/?searchtext=Trio+Interkontinental

 

@Fotos Priska Dräyer